Sanierung der Franz-Marc-Schule in Geretsried läuft noch bis Sommer

2023-03-16 17:44:48 By : Mr. Bill Zhou

Die Sanierung der Franz-Marc-Schule ist schon weit fortgeschritten. Es entsteht ein freundlicher Lernort. Der Einzug ist im Sommer geplant.

Geretsried – Die Gasheizung hat ausgedient – und die Baustellenheizung auch. Davon zeugt das lange und dünne Rohr, das drei Arbeiter an diesem Vormittag aus der Franz-Marc-Schule tragen. Die Sanierung in Geretsried befindet sich in der heißen Phase, im Sommer sollen die Schülerinnen und Schüler aus dem Interims-Container an ihren neuen Lernort umziehen. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Bauleiter Andreas Stoekle vom Ascholdinger Architektur- und Bauingenieursbüro Hanfstängl & Stoekle beim Baustellenrundgang mit Karl-Heinz Müller. Er leitet das Projekt am Landratsamt.

Der erste Bauabschnitt, der linke Gebäudeteil des Förderzentrums, ist fertig und in Betrieb (wir berichteten). Vor ziemlich genau einem Jahr stand der rechte Gebäudeteil, der zweite Bauabschnitt, vollständig entkernt da. Inzwischen ist die Gebäudehülle aus den 1970er-Jahren nicht wiederzuerkennen. Es entsteht ein neues Schulhaus.

Die Treppe befindet sich jetzt nicht mehr rechts, sondern links vom Eingang. So ist Platz für eine Catering-Küche entstanden. Am Tresen können sich die Schüler schon bald versorgen und es sich gleich davor in der offenen Mensa bequem machen. Sie bildet das Herzstück. Früher gab es inmitten der Schule einen offenen, ungenutzten Innenhof. „Er wurde mit Oberlichten geschlossen“, erklärt Müller. Sie sind mit Sonnenschutz versehen. Acht Dachfenster lassen sich öffnen – auch aus Brandschutzgründen.

Der Brandschutz war eine Herausforderung für die Planer, um die offene Mensa mit halbrunder Galerie im Obergeschoss für freies Arbeiten verwirklichen zu können. Das Gebäude ist mit Glastüren in drei Bereiche unterteilt. An der Galerie verbirgt sich an der Decke eine Art hitzebeständiger Rollvorhang. So entstehen mehrere Fluchtwege und Brandabschnitte, trotzdem wirkt das Schulhaus offen und hell. Nur der EDV-Raum ist etwas dunkler – damit es sich gut am Bildschirm arbeiten lässt.

Im Untergeschoss schafft ein Multifunktionsraum viele Möglichkeiten. Außerdem gibt es drei Werkräume mit Terrassen. In den Wänden haben die Maurer Aussparungen gelassen. „Hier kommen noch Schallschutzscheiben rein“, erläutert Stoekle. Diese Sichtverbindungen entstehen auch im Obergeschoss zwischen allen Klassenzimmern und deren jeweiligen Nebenräumen für Gruppenarbeiten. Für jede Klasse wird es außerdem ein eigenes WC geben. „Das gehört zum pädagogischen Konzept“, so Müller.

Die Raumaufteilung lässt sich schon gut erkennen. Auch die Außenfassade, die wartungsfreundlichen Fensterfronten (innen Lärchenholz, außen Alu), die dezentrale Lüftungsanlage und die Heizkörper sind bereit. Es fehlen noch Türen und Böden, der Aufzug, das Grün im Pflanztrog der Mensa und ein paar andere Kleinigkeiten. „Jetzt kommen die spannenden letzen Monate“, sagt Stoekle. Der Einzug allerdings muss noch warten, auch wenn optisch alles fertig ist. Gab es früher nur Steckdosen und Glühbirnen, steckt der technische Teufel heute im Detail. „Das will alles gesteuert und justiert werden“, erklärt Müller die Notwendigkeit eines Probelaufs.

An moderner und zukunftsgewandter Technik hat die runderneuerte Franz-Marc-Schule viel zu bieten. Das Flachdach trägt eine Photovoltaik-Anlage, die „unter optimalen Bedingungen 100 Prozent des Schulverbrauchs decken kann“, so Stoekle. Sollte es irgendwann einen Fernwärmeanschluss für die Schule geben, könnte umgestellt werden. „Das wäre die sinnvollere Beheizung“, betont Stoekle. Bis dahin gibt es im Keller nun eine Pelletheizung. „Die Entscheidung ist schon vor dem Ukraine-Krieg gefallen.“ Apropos Krieg: Die Lieferschwierigkeiten ließen sich handeln.

Von Preissteigerungen blieb das Sanierungsprojekt allerdings nicht verschont. Seit der Kostenberechnung im Jahr 2019 sind die Materialien um 15 bis 25 Prozent teurer geworden. Der Landkreis erwartet nun unterm Strich eine 12,5 Millionen Euro hohe Investition für die beiden Bauabschnitte und das Interimsgebäude, das mit Blick auf den laufenden Schulbetrieb notwendig war.

Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.